Intro
Warm war es, eigentlich schon heiß. Motorradfahren wollte ich aber trotzdem. Ich stellte mir eine Tour über ein paar benachbarte Landkreise zusammen, eine Tankfüllung wollte ich in etwa verfahren.
Wiedermal habe ich im Planungsmodus von Calimoto versucht, viele kleine Straßen und nach Möglichkeit auch noch Straßen, die ich bisher noch nicht gefahren bin, einzubinden.
Mein Vorhaben bei der Planung war erfolgreich. Ich fuhr tatsächlich wieder auf Straßen, die ich noch nie gefahren bin - und das nicht irgendwo weit weg, sondern in meiner näheren Umgebung.
Nach ein paar kleineren, mir bisher unbekannten Straßen durch kleinste Dörfer und Siedlungen kam ich auch wieder auf bekanntes Terrain - schließlich wohne ich ja nicht weit von hier, und das schon sehr lange. Wäre merkwürdig, wenn mir alles unbekannt und neu ist.
Schienen und Eisenbahn sind so Dinge, die merkwürdigerweise schon seit meiner Kindheit eine besondere Anziehung auf mich ausüben.
Und wenn ich dann schon mal die Chance habe, die Bolt vor einem Zug zu fotografieren, dann nutze ich die natürlich auch. Motorradfahren ist mir dann aber doch bei weitem lieber, als Trainspotting.
Es ging weiter Richtung Osten, über kleine Straßen von Grafing zum Inn.
Zwischen Rott und Griesstätt überquerte ich den Inn, über Vogtareuth, Halfing, Amerang, Stephanskirchen und Unterreith ging es nordwärts nach Gars am Inn.
Kurz vor Amerang steuerte ich einen kleinen schattigen Parkplatz an - es war wirklich sehr heiß.
Hier konnte ich noch etwas Sightseeing betreiben - ich hatte laut Infotafel vom Parkplatz einen direkten Blick auf das Becken des ehemaligen eiszeitlichen Inngletschers. Wow!
Bei Gars überquerte ich den Inn erneut Richtung Heimat. Ich kann mir nicht helfen, wirklich sauber sieht der Fluss nicht aus.
Gars am Inn verließ ich auf der St2352 Richtung Au, immer schön am Fluß entlang. Kur vor Au nahm ich den Abzweig nach links, rauf nach Berg. Und ja, da geht es tatsächlich einen Berg hoch, der wirklich schön zu fahren ist.
Oberhalb der Andachtsstätte St. Peter liegt ein kleiner Parkplatz, von dem nochmal den phänomenalen Blick über das gerade durchfahrene Gebiet genießen kann.
Von hier fuhr ich auf einer Linie von Kirchdorf bei Haag bis kurz vor Markt Schwaben, wieder ist es mir gelungen, einige sehr schmale und kleine Straßen zu finden.
Kurz vor der heimatlichen Garage hielt ich noch am Gedenkgüterwagon der Eisenbahnfreunde Vaterstetten, einer Erinnerungsstätte für holländische Zwangsarbeiter, die während des zweiten Weltkriegs hier eine Eisenbahnstrecke errichten mussten.
Ich bin hier schon oft vorbei gefahren, diesmal fand ich die Zeit für einen kurzen Halt und konnte mir die Infotafeln durchlesen.
Am Ende des Tages waren 190 Kilometer mehr auf dem Kilometerzähler der Bolt, das Tanken lohnte sich und ich freute mich auf eine kühle Dusche.