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Luxemburg Tag 5: Nebeliger Start & Regenschauer

Tag 5 meiner Luxemburg-Tour. Der letzte Tour-Tag. Ich befand mich bereits wieder in Bayern, heute sollte es noch ein paar Passknacker-Punkte geben, bevor ich wieder zu Hause ankommen würde. Zwischendurch wollte ich auch noch meiner Frau, die sich gerade am “Rock-im-Park”-Festival in Nürnberg befand, einen Besuch abstatten.

Der frühe Vogel…

… verliert beinahe sein Telefon und sieht nichts wegen Nebel.

Ich schlief ganz gut, die abendlichen Gewitter habe ich gemütlich vom Hotelzimmer aus beobachten können. Ich war allerdings recht früh wach. Mein heutiges Roadbook enthielt 12 Passknacker-Punkte, es war also nicht mehr so viel geboten, wie die letzten Tage. Dennoch sollten heute Abend weitere 612 Kilometer hinter mir liegen, wenn ich meine Tour genauso fahren würde, wie sie geplant wurde. Darum war es auch gar nicht so schlimm, früh wach zu sein. Ich kontrollierte schnell noch das Wetter: der Regen war weitergezogen, die Dämmerung setzte bereits ein. Ich packte mein Zeug, belud die Bolt und ließ schließlich um 4:45 Uhr den Motor an.

Morgens um 4:45 Uhr, das Hotel war dann doch ziemlich gut belegt

Der erste Passknacker-Punkt des Tages war die Veste Coburg, und bis Coburg wollte ich die Autobahn nehmen. Also fuhr ich zur Auffahrt.

In der Dämmerung Richtung Autobahn

Auf der Autobahn passierte dann beinahe ein kleines Unglück: Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sich mein Telefon bewegte. Mit einer Hand versuchte ich das Telefon, dass sich gerade aus der Klemmung der Halterung löste, zu halten, mit der anderen den Lenker - glücklicherweise kam genau in dem Moment eine Ausfahrt zu einem Parkplatz, hier konnte ich abfahren und begutachten, was gerade passiert war. Durch den Winddruck auf der Autobahn und den nächtlichen Regen hielt die Klemmung der Smartphone-Halterung nicht mehr so gut, somit ist mir mein (inzwischen einziges!) Telefon auf der Autobahn entgegengekippt. Bei dem alten, kleineren Telefon, war es nie nötig, die Fixierung mittels der Gummibänder, die zusätzlich an der Halterung angebracht waren zu nutzen. Mit diesem Telefon sollte ich das aber wohl tun. Sollte es sich lösen und vom Motorrad fallen, wäre es wohl schwer, weiter zu navigieren. Heimfinden würde ich noch, allerdings keine Passknackerpunkte mehr…

Die Sonne geht langsam auf, am Horizont sieht es nach Nebel aus

Nachdem ich die Gummibänder angelegt hatte, kontrollierte ich nochmal den Sitz des Telefons - jetzt wieder bombenfest. Ich fuhr weiter.

Kurz vor Coburg kam dann ein riesiges Nebelfeld - war ja klar. Und dieser Nebel begleite mich von nun an auch eine Zeitlang.

PK-Nachweis 1, Veste Coburg

Von der Veste selbst war aufgrund des Nebels leider nichts zu sehen. Hauptsache, mein Nachweis zählte. Und der zählte.

Coburg war der nördlichste Punkt an diesem Tag, von nun an sollte es südlich über einige Passknacker-Punkte nach Nürnberg gehen, von dort dann nach einem kurzen Abstecher zum Rock im Park schließlich über drei mir bereits bekannte Passknacker-Punkte nach Hause.

Klare Momente

Von Coburg aus fuhr ich wieder zurück auf die Autobahn, auf der nicht mehr als 70 km/h möglich waren. Der Nebel verhinderte höhere Geschwindigkeiten. Bei Bad Staffelstein verließ ich die Autobahn. Zwischen Bad Staffelstein und Klosterlangheim wartete bereits der zweite Punkt des Tages auf mich, das Fischerkreuz.

Kurz vor dem Passknacker-Punkt ließ der Nebel nach, wodurch sich mir tolle Blicke auf die durch den Nebel drückende, aufgehende Sonne boten.

Morgensonne bricht durch Nebel

Morgensonne bricht durch Nebel Anfahrt zum Fischerkreuz PK-Nachweis 2, Fischerkreuz

Und wieder trüber Nebel

Der nächste Nachweis hörte auf den Namen Hohe Ellern und befand sich ungefähr 25 Kilometer weiter südlich, östlich von Bamberg. Leider hielt sich der Nebel hier wieder hartnäckig, so war nicht wirklich viel von der Umbebung zu sehen.

PK-Nachweis 3, Hohe Ellern Panorama Hohe Ellern

Weiter ging es zum Teuchatzer Berg, 10 Kilometer südlich des letzten Punktes.

PK-Nachweis 4, Teuchatzer Berg

Es folgte die Burg Feuerstein, weiter 20 Kilometer südlich Richtung Forchheim, kurz vor Ebermannstadt. Von der Burg selbst sah ich nichts, wäre der Nebel nicht so hartnäckig gewesen, hätte ich sie mir eventuell angesehen. So musste jedoch das Nachweisbild am grünen Schild reich.

PK-Nachweis 5, Burg Feuerstein

Auch zwischen den Nachweispunkten war recht wenig von der Landschaft zu sehen, die meisten Aufnahmen, die ich an der GoPro ausgelöst habe, sahen aus die diese hier:

Dreck und Nebel

Weitere 25 Kilometer südlich, bereits vorbei an Forchheim, hielt ich am Punkt Streitbaum. Die Wege die ich fuhr, hätten bei klarer Sicht bestimmt schöne Aussichten geboten. Der Nebel verhinderte das jedoch ziemlich erfolgreich. Teilweise konnte ich nur wenige Meter weit sehen.

PK-Nachweis 6, Streitbaum Ausblick auf die nebelige Landschaft

Die Straße zwischen dem Passknacker-Nachweis und dem nächsten Ort, Hetzles, war sehr wechselhaft. Erst asphaltiert, dann geschottert, dann wieder asphaltiert, und so weiter. Warum macht man sowas?

Asphalt Kein Asphalt Wieder Asphalt, dann wieder kein Asphalt Zu guter Letzt: Doch wieder Asphalt

Und das waren jetzt keine 10 oder 20 Kilomter, auf denen das so oft gewechselt hätte - nein, das Stück waren gerade mal 2 Kilometer lang…

Die letzten zwei im Nebel

Wären die Passknacker-Punkte Streitbaum und der folgende Vogelhof nicht gewesen, wäre ich der St2236 vermutlich durchgängig von Forchheim bis Igensdorf gefolt. Da ich aber, um zum Streitbaum zu kommen, bereits einen kleinen Schlenker einbauen musste, schloss calimoto diesen Schlenker mit dem nächsten Passknacker-Punkt ab und führte mich über den Vogelhof zurück auf besagte St2236.

Der Nebel hält sich PK-Nachweis 7, Vogelhof (Rödlas)

15 nebelige Kilometer später war ich bereits am achten Nachweis des heutigen Tages, Oberwindsberg. Die Passknacker-Datenbank gibt als Info zu diesem Punkt aus, dass man am Flugplatz Lillinghof, der westlich dieses Punktes liegt, Rundflüge buchen könne - für mich an diesem Tag keine Option, gesehen hätte ich vermutlich eh nicht viel.

Es klar ein wenig auf Die Wolken hängen trotzdem noch tief PK-Nachweis 8, Oberwindsberg

Die letzte Premiere

Alle Passknacker-Punkte, die ich in den letzten Tagen angefahren habe (bisher waren es 115 Stück), waren mir unbekannt. Sozusagen Premieren. Der nun folgende sollte der letzte der unbekannten sein, die noch folgenden hatte ich in den vergangenen Jahren bereits angefahren.

Zu meiner Freude verschwand der Nebel immer mehr und ich konnte wieder etwas von der Landschaft genießen. Leider habe ich die GoPro beim letzten Stop nicht vom Dreck auf der Linse befreit, daher sind diese Bilder nicht blog-tauglich…

PK-Nachweis 9, Deckersberg

Deckersberg lag 30 Kilometer südöstlich des letzten Punktes. Auf dem Weg hierher fuhr ich an Hersbruck vorbei - den Namen kannte ich bisher nur aus der Sendungsverfolgung meiner DHL-Pakete. Nun hab ich auch tatsächlich mal ein Bild dazu im Kopf und vor allem einen Ort auf meiner imaginären Karte im Kopf dazu gespeichert, wenn ich den Namen wieder einmal lese.

Rock im Park und Regenschauer

Vom letzten Passknacker-Punkt nach Nürnberg an den Rand des Rock-im-Park-Geländes waren es ungefähr 35 Kilometer. Nachdem ich meiner Frau angekündigt hatte, dass ich gleich dort sein würde und wir einen Treffpunkt vereinbart hatten, rollte ich entspannt Richtung Nürnberg. Die Tour war noch nicht zu Ende, doch ich war seit einiger Zeit wieder in Bayern, und ab Nürnberg war mir die Gegend auch wieder bekannt. Somit fühlte es sich bereits wie ein langsames Ausklingen an. Auch ein schönes Gefühl.

Der Festival-Bereich war gut zu erkennen, am Straßenrand wurde recht wild geparkt, das Gelände war durch einen Bauzaun begrenzt und innerhalb dieses Zauns stand Zelt an Zelt an Pavillion an Pavillion. An Zelt. An Pavillion. Und so weiter.

Rechts: Rock im Park Wildes Camping

Nachdem ich etwas Zeit mit meiner Frau verbracht hatte, machte ich mich wieder auf den Weg. Das nächste Ziel war die Wülzburg, bei Weißenburg in Bayern. Das Regenrader hatte es schon verkündet, genau entgegen meiner Fahrtrichtung zog ein Regengebiet. Die Regenwolke kam also auf mich zu, bzw. ich fuhr direkt auf sie zu. Konnte man so oder so sehen.
Um Nürnberg schnell hinter mir zu lassen und villeicht dem Regen doch noch aus dem Weg zu gehen, fuhr ich zu erst auf die Autobahn, dann bei Schwabach auf die B2. Dieser wollte ich bis Weißenburg folgen. Als ich von der A6 auf die B2 wechselte, begann es zu tröpfeln. Aus den vereinzelten Tropfen wurde ein richtiger Regenschauer, und als sich dieser in eine Wasserwand verwandelte, pausierte ich unter einer Brücke an der B2 - an Weiterfahren war momentan nicht zu denken, ich konnte tatsächlich nichts mehr sehen.

Notgedrungene Pause … … unter einer Brücke

Das Regenradar verkündete, dass die fiese Wolke gleich vorbei gezogen sein würde. Und danach befand sich in meiner Richtung kein Regen mehr: immerhin, schöne Aussichten. Zwanzig Minuten, nachdem ich pausiert hatte, wurde es auch schon trockener. Und da unter dieser Brücke scheinbar riesige Ameisen hausten, beschloss ich weiter zu fahren.

Die eigentlichen Bewohner des Schutzraumes unter der Brücke

Wülzburg, Spielberg, Hesselberg

Kurz bevor ich die Wülzburg erreichte, klarte der Himmel vollends auf, die Sonne kam raus und die Straßen trockneten schnell. Mein Regenzeug hätte ich dabei gehabt, habe es jedoch nicht mehr vor dem Regenschauer angezogen. War aber auch nicht so wild, den paar Minten Regen hielt meine Kleidung stand. So schnell, wie die Straßen trockneten, trocknete auch ich wieder.

Anfahrt zur Wülzburg

PK-Nachweis 10, Wülzburg Die Ein- bzw. Ausfahrt zum Parkplatz der Wülzburg

Nach der Wülzburg stand der vorletzte Passknacker-Punkt des heutigen Tages auf dem Plan: Spielberg. Und der Weg dort hin war wirklich schön. Bei dem Wetter war der morgendliche Nebel und der mittägliche Regenschauer gleich vergessen.

Traumwetter Ausblick Spielberg PK-Nachweis 11, Spielberg

Zwischen Wülzburg, Spielberg und Hesselberg lagen jeweils ca. 35 bis 40 Kilometer. Von Spielberg zum Hesselberg musste ich (mal wieder) einen kleinen Umweg fahren, da die Ortsdurchfahrt Spielberg aufgrund von Bauarbeiten nicht passierbar war. Dennoch erreichte ich irgendwann den letzten Punkt des Tages und der Tour, den Hesselberg. Und ich denke, das war ein sehr schöner Abschluss:

PK-Nachweis 12, Hesselberg Ausblick vom Hesselberg

Entspannter Heimweg

In Oettingen (ja, da wo das Bier herkommt) füllte ich den Tank noch einmal auf, um dann die letzten 180 Kilometer entspannt nach Hause zu fahren. Das Wetter war mir jetzt wohlgesonnen, die Sonne hielt sich durchgängig und ließ mich die Schönheit Bayerns in vollen Zügen genießen.

Himmel weiss blau Schmale Straßen Gedenksteine

Immer der Heimat entgegen Alte Häuschen

Fazit Tag 5 und Luxemburg-Tour

2731,5 Kilometer

Gut 600 Kilometer waren geplant, 600 Kilometer waren es Abends an der heimischen Tankstelle. Insgesamt bin ich in fünf Tagen 2731,5 Kilometer unterwegs gewesen, der Tageskilometerzähler 2 der Bolt hat sich zweimal auf 0 gestellt.

Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, die Tour um einen Tag zu verschieben. Montag war es einfach zu kalt um enstpannt Motorrad zu fahren. Und abgesehen vom Nebel und dem kurzen Regen am letzten Tag hatte ich wirklich Glück mit dem Wetter. Gut, morgens war es meistens noch etwas frisch, aber dafür gibt es ja warme Kleidung. Und im Laufe der Vormittage ist es immer warm und angenehm geworden.

Wie ich ja bereits schrieb, ich bin nur zwei mal über eine Höhe von 1000 Metern gekommen. Und dennoch, es müssen nicht immer gleich die Alpen sein. Mir hat die Tour wirklich unglaublich viel Spaß gemacht, ich habe sehr viele sehr schöne Gegenden näher kennengelernt. So eine Tour will ich unbedingt wieder machen - wohin es mich beim nächsten Mal treibt, steht jedoch noch in den Sternen.

Zum Abschluss wiederhole ich noch einmal die Eckdaten zur Tour, wie ich sie bereits veröffentlicht habe:

  • 1 Smartphone, das den Geist aufgegeben hat
  • 1 Passknacker-Saison-Poster verloren
  • 1 Regenschauer
  • 1 nicht enden wollendes Nebelfeld
  • 3 Unterkünfte wie geplant gefunden und zufrieden gewesen
  • 3 Länder durchfahren (Deutschland, Frankreich, Luxemburg)
  • 4,41 Liter Benzin durchschnittlich auf 100 Kilometer verbraucht
  • 5 Bundesländer durchfahren (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
  • 5 Tage gefahren
  • 15 Tankstopps
  • 119 Passknacker-Punkte geplant
  • 119 Passknacker-Punkte angefahren
  • 120,34 Liter Benzin verbraucht
  • 747 Fotos mit dem Smartphone
  • 2731,5 Kilometer gefahren
  • 11420 Fotos mit der Actioncam

In diesem Sinne: Es war mir ein Vergnügen und hoffe, dass es dem ein oder anderen Leser ebenfalls gefallen hat!


Karte & Kommentare

Kartenansicht

Link zur Tour

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