Ende August, die letzte Fahrt mit der Bolt lag zwei Wochen zurück. An diesem Samstag sollte sowohl mein Zeitkontingent als auch das Wetter passen, also plante ich einen Tagesausflug mit der Bolt Richtung Großglockner.
Hinweg
Wenige Minuten vor sechs Uhr hatte ich alles, was ich so benötigte, an der Bolt verstaut und startete den Motor. Mein erster Weg führte mich zur nahegelegenen Autobahnauffahrt, wo ich zuerst die A99, dann die A8 und schließlich die A93 Richtung Süden befuhr.
Wie bereits einige Male zuvor, überquerte ich den Irschenberg kurz nach Sonnenaufgang. Und wie auch schon zuvor, genoss ich den Anblick auch dieses Mal wieder. Die noch tiefrote Sonne, ganz tief über der bayerischen Landschaft stehend, tauchte alles vor mir in ein herrliches Licht.
Die Grenze nach Tirol überquerte ich auf der Autobahn, verließ diese dann jedoch bei Kufstein-Süd. Hier steurte ich als erstes die Tankstelle an, ich war zwar erst 100 Kilometer unterwegs gewesen, doch dieser Punkt bot sich für einen Tankstopp an. So konnte ich mir nach der Autobahnfahrt etwas die Beine vertreten und würde erst wieder bei »Tour-Halbzeit«, also etwa in Lienz, Benzin nachfüllen müssen.
Die Sonne stieg weiter, und ich fuhr grob in Richtung Kitzbühel.
Zwischen Ellmau und Reith bei Kitzbühel hielt ich für ein Bilder an. Der frühe Blick aufs Kaisergebirge musste festgehalten werden.
Entlang der Aschauer Ache ging es weiter Richtung Kitzbühel.
Ohne Bild vorbei am Pass Thurn
Kitzbühel passierte ich auf schnellstem Wege - das Kitzbüheler Horn hatte ich ja bereits zwei Wochen zuvor angefahren.
Die B161 brachte mich immer weiter Richtung Mittersill, auch diese Strecke war ich erst zwei Wochen zuvor gefahren. Und da ich bei dieser Tour auch schon mein Passknacker-Foto am Pass Thurn gemacht hatte, passierte ich auch diesen ohne anzuhalten. Auf direktem Wege nach Mittersill.
Hier war, wie auch schon bei der letzten Tour, der Kreisverkehr in der Ortsmitte Grund für ein wenig erhöhtes Verkehrsaufkommen. Doch bei weitem nicht so dramatisch, wie ich es hier auch schon erlebt habe. Nun wich meine weitere Strecke jedoch von der letzen Tour ab. Hatte ich da ab Mittersill einen kurzen Abstecher zum Enzingerboden gemacht und mich anschließend nach Westen über den Gerlospass ins Zillertal begeben, so ging es an diesem Tag weiter Richtung Süden über die Felbertauernstraße.
Schön am ersten Teil der Felbertauernstraße zwischen Mittersill und Felbertauerntunnel sind die langen Abschnitte, wo es zweispurig in Richtung Süden geht. Ich kam so schnell voran und erreichte schließlich gegen viertel nach acht den ersten Passknacker-Nachweis.
Als Motiv wählte ich am Felbertauern dieses mal wieder das nördliche Tunnelportal.
Nachdem ich den Tunnel durchquert und meine Maut (12,00 €) an der Mautstelle am südlichen Tunnelportal entrichtet hatte, hielt ich auch hier noch einmal für ein paar Fotos an.
Ich folgte der Felbertauernstraße bis Huben, hier bog ich auf die L26 bzw. Kalser Landesstraße ein, um die nächsten beiden Passknacker-Punkte dieser Tour zu erreichen.
12 Kilometer später hatte ich Kals am Großglockner erreicht, von hier aus führten noch zwei Stichstraßen ins Glocknergebirge. Und am Ende beider Straßen wartete ein Passknacker-Punkt auf mich.
Erster Stich ab Kals
Zu erst ging es zur Moa-Alm. Die Straße ist im Vergleich zur letzten Saison nicht besser geworden, ich musste vielen Schlaglöchern ausweichen.
Vorbei an der Moa-Alm fuhr ich bis zum Parkplatz einige Meter oberhalb des Namensgebers des Punktes, und erreichte schließlich den zweiten Passknacker-Punkt des Tages.
Nachdem das »Pflichtfoto« gespeichert war, machte ich noch eine kurze Pause, die ich hauptsächlich mit dem Anfertigen weiterer Fotos verbrachte.
Nach zehn Minuten war ich fertig mit fotografieren und pausieren, also ging es weiter. Und weiter hieß, wieder einigen Schlaglöchern auszuweichen, um zurück nach Kals zu kommen.
Zweiter Stich ab Kals
Ich fuhr nicht direkt in den Ort, sondern nahm kurz zuvor den Abzweig zum Lucknerhaus. Im Gegensatz zur Straße zur Moa-Alm war dieser Weg mautpflichtig. Dafür gab es immerhin auch wesentlich weniger Schlaglöcher.
Die Maut musste ich erst beim Verlassen der Straße bezahlen, also zog ich mein Ticket und fuhr weiter.
War die Auffahrt zur Moa-Alm hauptsächlich im Wald gelegen, so boten sich mir hier herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Und auch die blanken Felsen schimmerten an diesem Tag silbrig im Sonnenlicht, das war mir bei meinen vorherigen Besuchen so noch nicht aufgefallen.
Das Lucknerhaus war auch schnell erreicht. Hier machte ich zu erst ein paar Bilder der Umgebung, das Passknacker-Bild schoss ich kurz bevor ich weiterfuhr.
Somit war der dritte Nachweis des Tages eingefahren, jetzt ging es wieder zurück nach Kals am Großglockner.
Schleierwasserfall
Zurück über die L26 kam ich am Schleierwasserfall vorbei. Und da hier gerade recht wenig los war (es war ja auch erst 10 Uhr), hielt ich hier für eine kurze Pause an.
Im Anschluss ging es weiter über die L26 zur Felbertauernstraße, welcher ich dann bis nach Lienz folgte.
Hochsteinhütte
Lienz verließ ich auch schnell wieder, und zwar Richtung Südwesten. Wäre ich dieser Straße weiter gefolgt, hätte ich noch einige Passknacker-Punkte in Italien anfahren können. Doch das wäre wohl nur mit Übernachtung möglich gewesen, mein Ziel einer Tagestour wäre deutlich überschritten worden.
Kurz hinter Lienz nahm ich die Abbiegung zur Pustertaler Höhenstraße, welche mich schließlich zum nächsten Passknacker-Punkt bringen sollte, der Hochsteinhütte. Auch hier musste ich eine Mautgebühr entrichten, das war inzwischen die dritte »Bezahlstrecke« des Tages.
Am Hochsteinhütten-Parkplatz angekommen, knipste ich zu erst mein Nachweisfoto. Anschließend ließ ich meinen Blick noch ein wenig über den Parkplatz schweifen, bevor ich schließlich weiterfuhr. Zur Hochsteinhütte selbst bin ich noch nie gelaufen, auch wenn diese nur noch wenige hundert Meter entfernt war. Ich war ja schließlich bisher immer zum Motorradfahren hier, nicht zum Wandern.
Da es sich auch bei dieser Straße um eine Sackgasse handelte, nahm ich den gleichen Weg zurück, den ich hier gekommen war. Unterwegs wollte ich noch das ein oder andere Mal für ein Bild anhalten.
Auf der Karte war ein »Panoramic Point of View« markiert, also hielt ich hier an. Und tatsächlich, am Ortsende von Bannberg lohnt es sich, kurz zu pausieren und den Blick etwas schweifen zu lassen.
Anschließend ging es zurück nach Lienz, wo ich zum zweiten Mal den Tank der Bolt auffüllte.
Der Tankstopp markierte auch etwa die Halbzeit dieser Tour, sowohl zeitlich als auch was die gefahrene Strecke betraf. Von nun an ging Richtung Großglockner Hochalpenstraße und somit wieder nach Norden.
Iselsbergpass
Auf dem Weg zur Großglockner Hochalpenstraße lag noch der Iselsbergpass. Mit einer Höhe von ca. 1200 Metern einer der niedrigeren Passknacker-Punkte dieses Tages.
Das Nachweisfoto war schnell gemacht, ich hielt dazu auf dem kleinen Trampelweg neben der Straße. So stand ich beim Fotografieren niemandem im Weg.
Der Iselsbergpass bildet die Grenze von Tirol nach Kärnten, und somit war ich nun im nächsten Bundesland angekommen.
Großglockner Hochalpenstraße
Zwei Kehren später war auch schon Winklern erreicht. Und am Ortsende von Winklern beginnt langsam aber sicher die Großglockner Hochalpenstraße, das Highlight dieser Tour.
Ich folgte der B107 nach Heiligenblut. Ich überlegte kurz, ob ich den zeitlich längeren Weg über die Apriacher Höhenstraße nehmen sollte, welcher parallel zur B107 verläuft. Ich entschied mich jedoch für die B107 - vielleicht nächste Saison wieder über die kleine Höhenstraße durch die Dörfer.
Am Ortsende von Heiligenblut begann schließlich die eigentliche Großglockner Hochalpenstraße. Und noch vor der Mautstelle wurden die Ausblicke immer besser.
Ein paar Kurven später erreichte ich schließlich die Mautstelle. Nachdem ich bezahlt hatte, bemerkte die Kassiererin noch, dass wohl wenig los sei bisher. Sollte mir Recht sein, so hatte ich hoffentlich auch wenig rollende Hindernisse vor mir.
Die Aussage der Kassiererin hielt bis zum Abzweig zur Kaiser-Franz-Josephs-Höhe, ab hier nahm der Verkehr deutlich zu.
Doch glücklicherweise ist die komplette Großglockner Hochalpenstraße sehr gut ausgebaut, so ist auch sicheres Überholen meistens kein Problem.
Trotz des Verkehrs erreichte ich den ersten von vier Passknacker-Punkten an der Großglockner Hochalpenstraße zügig. Nachdem ich mein Nachweisfoto gemacht hatte, fuhr ich gleich wieder weiter, hier oben war mir definitiv zu viel Trubel.
Etwas unterhalb der Galerie hielt ich, hier war weniger los und ich konnte mich an der umliegenden Bergwelt erfreuen.
Wie jedes Jahr hatte ich den Drang, an jeder Stelle, an der ich halten konnte, auch zu halten. Doch dann wäre ich vor lauter Aussicht genießen nicht mehr zum Fahren gekommen, also beschränkte ich mich auf die schönsten Punkte.
Das nächste Ziel war das Hochtor, welchem ich mich nun näherte. Der Verkehr normalisierte sich hier wieder etwas, ich kam gut voran und konnte die herrlichen Kurven in meinem Tempo fahren.
Kurz vor dem Hochtor hielt ich erneut für ein paar Bilder an.
Anschließend noch das obligatorische Nachweisfoto, dann ging es auch schon weiter zu Punkt 3 von 4.
Nachdem ich den Tunnel durchquert hatte, war ich raus aus Kärnter und rein nach Salzburg gefahren. Von nun an ging es kurvig weiter um Fuscher Törl.
Eine Kurve vor dem Passknacker-Punkt hielt ich noch für ein paar Bilder an, erfahrungsgemäß sollte am Fuscher Törl wieder deutlich mehr los sein.
Und ich sollte Recht behalten - direkt am Fuscher Törl waren die Menschenmengen wieder größer. Für mich bedeutete das, dass ich mich schnell wieder auf den Weg machte.
Nun gab es noch einen letzten Passknacker-Punkt, welcher auch gleichzeitig der letzte dieser Tour sein sollte. Die Edelweißspitze. Ein kurzer Abzweig hinter dem Fuscher Törl zum höchsten Punkt der Großglockner Hochalpenstraße, rauf auf 2571 Meter.
Ich hatte es ja schon vermutet: Inzwischen war es etwa dreizehn Uhr, das Wetter war hervorragend - natürlich war hier oben unglaublich viel los. Ich suchte mir einen Platz, an dem ich mein Nachweisfoto machen konnte, und nachdem das erledigt war, fuhr ich auch gleich wieder weiter.
Etwas unterhalb blieb ich nochmal stehen. Hier war deutlich weniger los, und ich konnte in Ruhe ein paar Bilder machen und die Umgebung auf mich wirken lassen.
Der letzte Passknacker-Punkt dieser Tour war erreicht, ich wollte nun noch den Rest der Großglockner Hochalpenstraße genießen. Ich fuhr weiter Richtung Norden, kurvig ging es bergab.
Natürlich hielt ich auch noch das ein oder andere Mal an. Die Mautgebühr ist nicht gerade gering, aber die Ausblicke auf die umliegende Bergwelt sind meiner Meinung nach jeden Euro davon wert.
Doch irgendwann ist auch die schönste Mautstraße zu Ende. Erst passierte ich die nördliche Mautstelle bei Ferleiten, auf halbem Weg zwischen Ferleiten und Fusch an der Großglocknerstraße ist die Straße schließlich per Schild offiziell für beendet erklärt.
Heimweg
Vom geplanten Weg hatte ich nun etwa zwei Drittel zurückgelegt, das letzte Drittel mit etwa 200 Kilometern war der Heimweg. Die L271 brachte mich weiter nördlich nach Zell am See, von hier ging es über die B311 nach Saalfelden am Steinernen Meer.
Über Weißbach und Sankt Martin fuhr ich zur B178, vorbei am Pass Strub.
Und auch wenn das kein Passknacker-Punkt ist, beinahe aus Gewohnheit hielt ich kurz an.
Nach 450 gefahrenen Kilometern hielt noch ein letztes Mal an diesem Tag an einer österreichischen Tankstelle und füllte den Tank für die letzte Etappe auf.
Von Kössen aus fuhr ich Richtung Norden nach Bayern.
Über Marquartstein kam ich schließlich nach Bernau am Chiemsee, hier wechselte ich auf die A8, um die letzten 80 Kilometer über die Autobahn zu absolvieren.
580 Kilometer und 10,5 Stunden nach der Abfahrt am Morgen kam ich an der heimischen Tankstelle an, wo der Tank für die nächste Ausfahrt gleich wieder befüllt wurde.
Kostenüberblick
Dieses Mal habe ich mir die Mühe gemacht, und die Kosten notiert, welche durch Maut & Tanken entstanden sind.
- Felbertauerntunnel: 12 EUR
- Lucknerhaus: 5 EUR
- Hochsteinhütte: 9,50 EUR
- Großglockner Hochalpenstraße: 33 EUR
- Tankstopp #1 (Österreich): 9,76 EUR
- Tankstopp #2 (Österreich): 13,38 EUR
- Tankstopp #3 (Österreich): 10,00 EUR
- Tankstopp #4 (Bayern): 10,07 EUR
Diese Tour bin ich die letzten Jahre in ähnlicher Weise immer wieder gefahren, hier kommt alleine an Mautgebühren immer einiges zusammen. So waren es an diesem Tag 59,50 EUR Maut und 43,84 EUR an Benzin. Dennoch: für einen kompletten Tag bei herrlichem Wetter in grandioser Landschaft durchaus akzeptabel.
Karte & Kommentare
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