Mit meiner “Tour-Berichterstattung” hänge ich aktuell noch etwas hinterher. Wenn dieser Beitrag veröffentlicht wird, ist die Motorradsaison für mich bereits beendet, die Bolt steht bereits im Winterquartier. Die Tour, von der ich hier berichten will, bin ich jedoch bereits Mitte August gefahren. Aber hey - immerhin 2022!
Grobe Route
Der Plan für diesen Tag war folgender: Früh los fahren, über Bad Tölz zum Ahornboden, dann am Achensee vorbei ins Zillertal. Von dort dann über die Gerlosstraße zum Kitzbüheler Horn, und von da langsam wieder nach Hause. Viel Autobahn wollte ich nicht fahren, aber Anfang & Ende plante ich einfach mal über die A99 bzw. A8.
Ich wollte diesmal früh am Ahornboden sein, ich hatte die Hoffnung, dass dann das Licht vielleicht ein anderes ist als die letzten Male.
Abfahrt
Mit Sonnenaufgang fuhr ich los und begab mich auf die Autobahn, von der ich erst bei Holzkirchen wieder abfuhr.
Ich folgte der B13 bis zum Sylvensteinspeicher, hier ging es dann über die B307 weiter Richtung Vorderriß.
Ahornboden
Von Vorderriß fuhr ich weiter nach Hinterriß, und kurz darauf kam ich auch bereits ans Mauthäuschen. Die Mautstelle war auch früh morgens bereits besetzt, ich hatte aber auch eigentlich nichts anderes erwartet.
Ich folgte der Straßen durch den Ahornboden bis ans für Kraftfahrzeuge erlaubte Ende, zum Parkplatz des Alpengasthofes Eng. Hier fertigte ich dann das erste Passknacker-Bild des Tages an.
Warum ich auf dem Weg über die Mautstraße bisher keine Bilder gemacht habe? Nun, es war erstens saukalt und zweitens gar nicht so schön anzusehen, wie ich mir erhofft hatte. Die Berge warfen einfach noch lange Schatten und alles lag noch etwas im Tau und Dunst der Nacht.
Auf dem Weg zurück nach Vorderriß konnte ich dann aber doch das ein oder andere Mal anhalten, um etwas zu fotografieren.
Der weitere Weg verschwand dann erstmal wieder in dunklen Schatten.
Das Tolle an der Mautstraße zum Ahornboden ist, dass mir jedes Jahr ein paar neue Flecken auffallen, an denen sich tolle Bilder machen lassen. So auch dieses Mal.
Zurück zum Sylvensteinspeicher
Ich folgte der Straße weiter, passierte wieder das Mauthäuschen sowie Hinterriß. Zwischen Hinterriß und Vorderriß überquerte ich schließlich wieder die Grenze zu Bayern - nur um wenige Kilometer später, nach dem ich erneut am Sylvensteinspeicher vorbei fuhr, wieder nach Österreich zu fahren. Aber der Ahornboden ist nur von Bayern aus zu erreichen, eine Straßenverbindung von Österreich aus hierher gibt es nicht.
Doch zuerst ging es zurück zum Sylvensteinspeicher. Der Sonne entgegen, es Kilometer für Kilometer etwas wärmer.
Am Sylvensteinspeicher hielt ich an, es war noch wenig los, so konnte ich noch ein paar Bilder machen.
Allzuviel Wasser war gerade nicht im Sylvensteinspeicher. Allzuviel Niederschlag hatten wir wohl im August auch nicht. Das ganze Holz, das sich dort am Rand ablagert, ist mir so jedenfalls noch nie aufgefallen.
Achenpass, Achensee, Tankstopp
Diesmal nahm ich nicht die B13, sondern folgte weiter der B307, um Richtung Achensee zu kommen. An der Grenze machte ich jedoch noch einen Abstecher nach Norden, um den Passknacker-Punkt Achenpass noch einzutüten.
Nachdem das erledigt war, ging es jedoch wieder Richtung Tirol, vorbei am Achensee zum ersten Tankstopp in Jenbach.
Normalerweise ist Tanken in Österreich ja angenehm billig - nicht so diesen Sommer. Auch hier zogen die Preise deutlich an.
Getankt wurde trotzdem, ich hatte ja noch ein paar Kilometer vor mir. Dafür durfte ich ein spannend bemaltes Haus gegenüber der Tankstelle bewundern.
Kerschbaumer Sattel
Anstatt nun direkt auf der B169 mit all den anderen Verkehrsteilnehmern ins Zillertal zu fahren, hatte ich den Umweg über den Kerschbaumer Sattel in die Route eingeplant. Praktischerweise liegt hier auch gleich noch ein Passknacker-Punkt, und die Verkehrslage ist wesentlich angenehmer als auf der Bundesstraße.
Der Kerschbaumer Sattel liegt zwischen Reith im Brixlegg und Hart im Zillertal, und die Straße, die dort entlang führt, bot mir so viel tolle Ausblicke, dass ich mich tatsächlich bewusst aufs Motorradfahren konzentrieren musste.
Bei Fügen fuhr ich schließlich doch auf die B169, um nach Schwendau zu kommen, von wo ich die Zillertaler Höhenstraße befahren wollte.
Zillertaler Höhenstraße
Die Zillertaler Höhenstraße ist mautpflichtig, doch hier lohnen sich die paar Euro, die man zahlen muss. Beinahe nach jeder Kurve lohnt es sich, kurz stehen zu bleiben und die Aussicht zu genießen.
Ich versuche ja jedes Jahr, an anderen Punkten stehen zu bleiben, damit ich nicht immer die gleichen Bilder in meinen Alben habe.
Auch hier findet sich ein Passknacker-Punkt, am Melchboden erreichte ich somit den vierten Punkt dieser Tour.
Kurz nach dem Nachweisbild musste ich bereits wieder anhalten - die Aussicht war einfach grandios.
Das Bergpanorama-Bild hatte ich ja letzte Woche bereits angeteasert.
Diesmal fuhr ich die Zillertaler Höhenstraße von Süd nach Nord, allerdings nicht bis zur letzten Abfahrt Kaltenbach, sondern ich verließ sie bereits bei Zell am Ziller wieder. Erstens konnte ich von hier gleich nach Westen Richtung Gerlos fahren, zweitens ist das Stück der Zillertaler Höhenstraße zwischen den Auffahrten Hippach/Schwendau und Zell am Ziller meiner Meinung nach der schönste Teil der Straße. Weiter nördlich führt die Straße häufig durch Waldgebiete, dort ist die Aussicht einfach nicht ganz so toll wie hier.
Eisenbahn
In Zell am Ziller passierte ich den Bahnhof, und dort stand gerade ein historischer Zug der Zillertalbahn.
Sieht man auch nicht alle Tage.
Auf Richtung Gerlos
Raus aus Zell am Ziller, und schon schlängelte ich mich die B165 Richtung Heinzenberg hinauf. Auf der Bundesstraße war Samstag Mittag natürlich wieder etwas mehr Verkehr. Und, eine Regel bestätigt sich immer wieder. Egal wo ich mich im Ausland befinde: Wenn der Verkehr auf einer Bergstrecke ins Stocken gerät, und man langsamer als eigentlich normal und möglich voran kommt, ist ganze vorne ein Bremser. Und der Bremser hat so gut wie immer ein deutsches Kennzeichen!
So war es auch hier einige Male, allerdings konnte ich immer gut und sicher überholen. Also keinerlei Frustpotenzial.
Auf dieser Strecke liegen zwei Passknacker-Punkte. Die alte Gerlosstraße sowie der neue, mautpflichtige Gerlospass. Normalerweise nehme ich hier immer den neuen Gerlospass, alleine schon aufgrund der Aussicht auf die Krimmler Wasserfälle. Zur alten Gerlosstraße mache ich dann einen kurzen Abstecher für das Nachweisbild.
Dieses Mal wollte ich es genau anders herum angehen. Ich fuhr bis zur Mautstelle des neuen Gerlospasses, welche als Nachweismotiv gilt.
(Während ich diesen Beitrag tippe, stelle ich fest: Obiges Bild wird nun als eines der Beispielbilder für den Gerlospass beim Passknacker verwendet. Das freut mich doch sehr!)
Nachdem der Nachweis im Speicher des Smartphones abgelegt war, fuhr ich die B165 etwa drei Kilometer zurück, bis zum Abzweig nach Königsleiten. Diesmal wollte ich den alten Gerlospass komplett fahren.
Das Nachweisbild erledigte ich am gleichen Schild wie sonst auch, das hat sich bewährt.
Den Teil des Gerlospass zwischen Königsleitung Wald im Pinzgau fuhr ich auf dieser Tour zum esten Mal. Fazit: Die Straße ist qualitativ bei weitem nicht mit dem neuen Pass zu vergleichen und gleicht stellenweise eher eine Buckelpiste. Aber ich bin ja nicht auf der Suche nach dem besten Asphalt, sondern möchte schöne Panoramen genießen. Und die waren hier auf jeden Fall gegeben.
Und da ich hier ja bisher noch nie gefahren bin, ist mir auch das folgende Highlight bis zu dieser Fahrt verborgen geblieben:
Mittersill und Pass Thurn
Die weitere Verlauf der B165 ist nicht besonders spektakulär, eher eine Zwischenetappe zum nächsten Ziel. Ich folgte der Straße bis Mittersill, ab hier wählte ich den weiteren Weg Richtung Norden. Zum Glück - in entgegengesetzter Richtung staute sich kilometerweit Auto an Auto Richtung Mittersill. Die wollten wohl alle Richtung Felbertauern.
Zwischen Mittersill und Kützbühel liegt der Pass Thurn - hier wurde ebenfalls für ein schnelles Nachweisfoto gehalten.
Der weitere Weg Richtung Kitzbühel erfolgt bei bestem Wetter - wie bereits den ganzen Tag.
Kitzbüheler Horn
Durch Kitzbühel fuhr ich komplett hindurch, um kurz vor dem nördlichen Ortsende den Abzweig zum Kitzbüheler Horn zu nehmen. Die Straße zum Alpenhaus hoch ist ebenfalls mautpflichtig, und gefühlt wird die Gebühr jedes Jahr erhöht. Ich glaube, ich habe hier irgendwann mal 5 Euro bezahlt, letzte Saison wares es bereits 10 Euro. Und bei dieser Tour musste ich tatsächlich 15 Euro am Automaten lassen, damit er den Chip ausspuckt, mit dem ich die Schranke öffnen kann!
An besagtem Automaten musste ich allerdings etwas warten - ein französisches Fahrzeug hatte wohl Probleme mit dem Automaten oder der Schranke, jedenfalls wollte es wohl nicht so richtig funktionieren. Die Insassen sprachen wohl auch nur französisch, was das Gegenüber an der telefonischen Hilfshotline anscheinend vor einige Probleme stellte. Irgendwann öffnete sich schließlcih die Schranke, das Auto konnte passieren und ich konnte schließlich auch auf die Mautstraße fahren.
Das Geld, das der Betreiber mit der Maut einnimmt, scheint wenigstens sinnvoll genutzt zu werden. Die komplette Straße wurde diese Saison ab Ortsausgang Kitzbühel bis zum Alpenhaus hinauf neu asphaltiert. So machte der Weg hoch und wieder runter gleich noch etwas mehr Spaß.
Nachdem ich die Mautstraße wieder verlassen hatte, kämpfte ich mich erneut durch Kitzbühel. Ich hielt noch einmal kurz an, um frischen Sprit nachzufüllen. Anschließend ging es weiter, vorbei am Schloss Münichau in Reith.
Weitere Passknacker-Punkte
Die weitere Route sollte mich grob über Wörgl nach Kufstein führen, von hier dann über Bayrischzell langsam wieder nach Hause. Zu erst ging es über die B178 vorbei am Wilden Kaiser und dem Passknacker-Punkt “Steinerbach / Söll”.
Danach verließ ich die Bundestraße, um auf der Itterer Straße nach Hopfgarten im Brixental zu kommen. Hier wurde ich dann mit einem Warnschild begrüßt, dass sich LKW-Fahrer nicht auf das Navi verlassen sollten - die Straße sei nicht für Trucks geeignet.
Meine Erfahrung in Österreich sagt mir: Wo auch immer dieses Schild steht, macht Motorradfahren meistens Spaß.
Zwischen Hopfgarten und Niederau hielt ich dann für das zehnte Nachweisbild des Tages an.
Hier war auch etwas Zeit, um noch ein paar Bilder mehr zu knipsen. Tolle Kulisse für die Bolt.
Anschließend fuhr ich durch Wörgl, hier wurde der Verkehr etwas dichter. Das Wetter nutzten auch einige Oldtimer-Fahrer auf vier Rädern um ihre Fahrzeuge zu bewegen, wie dieses schöne Exemplar direkt vor der Bolt beweist.
Über Angerberg, Mariastein und Unterlangkampfen umging ich die Hauptverkehrsstraßen nach Kufstein - vermutlich teilweise leicht illegal, vermute ich zumindest. Allerdings habe ich in Österreich immer wieder das PRoblem, das einfach zu viel Text unter den Schildern steht und ich dann meistens schon vorbei bin, bevor ich alles lesen konnte. Ich vermute also, dass der letzte Teil der Strecke an Unterlangkampfen vorbei nur für Anlieger gedacht war. Egal, beschwert hat sich niemand.
Die letzten drei Passknacker
Direkt hinter Kufstein, noch vor Thiersee, folgte bereits der nächste Passknacker-Punkt: Die Marblingerhöhe.
Diesmal hielt ich nicht auf der gegenüberliegenden Straßenseite, sondern direkt am “Motiv”. Läßt sich somit auch leichter auf ein Bild bringen.
Es ging weiter Richtung Bayern, durch Thiersee und durch Landl durch. Kurz bevor ich die Grenze passierte, bog ich jedoch noch schnell nach links auf die Mautstraße hoch zur Ackernalm ab. Ganz oben sackte ich noch schnell den Passknacker-Punkte ein.
Hier oben entstanden dann auch noch ein paar weitere Bilder, die ich nicht unter Verschluss halten möchte.
Anschließend ging es zum letzten Mal für diesen Tag über eine Grenze, zurück nach Bayern. Hier wartete auch der letzte Nachweis des Tages, der Ursprungpass.
Von hier ging es direkt nach Bayrischzell und weiter über Fischbachau vorbei an Miesbach zur A8, welcher ich von Irschenberg aus bis nach Hause folgte. Insgesamt sind es knapp über 550 Kilometer geworden, an diesem wunderschönen Samstag im August.
Nachbemerkungen
Auf dieser Tour habe ich auch einige Videos gemacht. Diese werde ich vermutlich auch noch veröffentlichen, momentan fehlt mir jedoch ein wenig der Antrieb zur Videobearbeitung.
Karte & Kommentare
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