Das Namlostal und das Hahntennjoch in Tirol ergeben immer schöne Touren. Die Gegend ist einfach fantastisch. Und nachdem ich ja meine abgebrochene Tour wieder nachgeholt hatte, konnte ich mich an diesem Samstag im Juli neuen Zielen widmen. Also plante ich eine angenehme Runde von ungefähr 500 Kilometern Richtung Tirol.
Via Autobahn ins Zugspitzland
Den Weg nach Tirol wollte ich so schnell wie möglich hinter mich bringen, also plante ich die Anfahrt über die A95 bis Garmisch-Patenkirchen, ab hier dann weiter über die B23. Mein Weg führte mich durch München zum Beginn der A95.
Kurz hinter der Stadtgrenze überholte ich einen alten Renault 4 auf der Autobahn.
Ein paar Kilometer weiter passierte ich die Loisach sowie Kochel am See und war schließlich im Zugspitzland. Zumindest behauptete es dass Schild an der Autobahn.
Bei Eschenlohe ist die A95 zu Ende, hier wechselte ich auf die B2, dann auf die B23, die mich durch den neuen Oberauer Tunnel nach Garmisch-Patenkirchen führte.
Um Garmisch rum wurde der Verkehr dann etwas stärker.
Fahrspaß kurz vor Tirol
Kurz vor der Tiroler Grenze konnte ich dann auch die letzten rollenden Verkehrshindernisse hinter mir lassen und hatte eine freie Straße vor mir - da machte das ganze gleich noch viel mehr Spaß.
Angekommen in Tirol, hielt ich kurz an, um einen Schluck zu trinken - natürlich gab es dabei auch wieder einen Schnappschuss.
Ehrwald lag um kurz nach 8 noch voll im Schatten, aber die Sonne war bereits hinter den Bergen zu erkennen.
Fernpass wie immer: verkehrsreich
In Ehrwald wählte ich den Weg Richtung Biberwier, um zum Fernpass zu kommen. Hier wollte ich nur kurz mein Nachweisfoto machen, um gleich im Anschluss zu wenden und den schönen Teil der Tour zu fahren, das Namlostal. Da der Fernpass aber fast auf dem Weg liegt, entschied ich mich dazu, diesen kurz anzufahren. Wie immer war hier für meine Verhältnisse zu viel Verkehr.
Nachdem ich das hatte, was ich wollte - ein Foto von der Bolt am Fernpass mit aktuellem Passknacker-Saisonposter - fuhr ich auf der B179 Richtung Bichlbach Berwang, wo ich die verkehrsreiche Bundesstraße verließ.
Runter von der Bundesstraße!
Und kaum hatte ich die Bundesstraße verlassen, nahm die Verkehrsdichte ab und der Fahrspaß zu!
Kurz darauf war auch der Ortsausgang von Berwang erreicht, welcher als Nachweis für den dortigen Passknacker dient.
Namlostal durchfahrbar?
Ab hier wurde es ein wenig spannend. Mein Weg sollte mich nun von Berwang über den Namlossattel auf der L21 nach Stanzach führen, eine wirklich tolle Strecke. Der Namlossattel war auch mein nächster geplanter Passknacker-Punkt. Recht mittig auf dieser Straße liegt der Ort Rinnen, welcher wohl ab Mai teilweise komplett für die Durchfahrt gesperrt war, aufgrund von Straßenbauarbeiten. Eine Umleitung gibt es nicht - würde der Ort nach wie vor gesperrt sein, müsste ich etwas 40 Kilometer Umweg über Heiterwang, Reutte und Weißenbach am Lech in Kauf nehmen. Aber meine Tour fand an einem Samstag statt, ich hoffte einfach, dass der Ort schon irgendwie passierbar wäre.
Die Beschilderung war mir jedenfalls keine große Hilfe. Die Sperre sollte von 7 - 12 Uhr und dann wieder von 13 - 19 Uhr bestehen. Vermutlich sind das die Arbeitszeiten auf der Baustelle. Wochentage waren keine angegeben. Ich versuchte es einfach.
Der Ort war befahrbar, die Bauearbeiten deutlich sichtbar. Aber ich hatte gute Karten.
Am Ende der Baustelle freute ich mich, mir 40 Kilometer Umweg gespart zu haben.
Natürlich musste ich die tolle Umgebung mehrfach in Bildern festhalten.
Einige Kurven später war auch bereits der dritte Passknacker-Punkt des Tages erreicht.
Kurz vor Stanzach blieb ich noch ein letztes Mal stehen, um ein paar Bilder zu machen.
Tankstopp vorm Hahntennjoch
Fast 180 Kilometer war ich bisher gefahren, nun stand das Hahntennjoch auf dem Plan. Doch bevor ich das in Angriff nahm, nutze ich die Gelegenheit und fuhr in Stanzach zur Tankstelle. Mit vollem Tank fährt es sich schöner!
Wie einige andere Straßen in Tirol ist auch die Hahntennjochstraße für Motorräder mit einem Standgeräusch von mehr als 95 dB(A) gesperrt. Das kann man sinnvoll oder weniger sinnvoll finden. Mich tangiert es nicht, die Bolt fährt hier legal.
Bis ich schließlich von der B198 auf die eigentliche Straße zum Hahntennjoch abbiegen konnte, war wieder einiges an Verkehr geboten. Aber da muss man durch.
Die Hahntennjochstraße selbst war dann eher Schrödingers Hahntennjochstraße - weder offen noch gesperrt.
Zu den vielen Kurven rauf zur Passhöhe muss ich nicht viel schreiben, es ist einfach eine tolle Gegend.
Kurz vor dem Ziel kamen mir dann schließlich ziemlich viele teure Fahrzeuge entgegen. Interessiert bei diesen Fahrzeugen eigentich irgendjemanden die Lautstärke?
Schließlich das obligatorische Nachweisbild, aber ansonsten hielt ich mich hier nicht lange auf. Es war mir wie immer zu viel los.
Bei der Abfahrt kamen mir dann noch mal ein etliche teuere Autos entgegen.
Aber sobald dieser Pulk vorbei war, hatte ich erst mal die Straße und die Gegend für mich.
Natürlich nutze ich das auch bei einem Fotostopp wieder für ein paar Bilder, die nicht während der Fahrt mit der GoPro gemacht wurden.
Schließlich führte mein Weg mich weiter nach Osten Richtung Imst. Bei dem Nobelschröder habe ich leider den Auslöser zu spät gedrückt… Aber: Schönes Auto!
Auf ins Pitztal
Bei Imst machte ich noch einen Abstecher nach Süden ins Pitztal, um den dortigen Passknacker-Punkt Pillerhöhe einzusacken. Und ganz nebenbei fuhr ich auch noch an (Neu) Amerika vorbei.
Den gleichen Weg von Imst, den ich hergekommen war, furh ich auch wieder zurück. Eine sinnvolle Alternative gab es hier nicht, zumindest keine, die den Weg nicht um etliche Kilometer verlängert hätte.
Ich kam noch an einer Panne zweier Motorradfahrer vorbei - wäre der Pannendienst noch nicht vor Ort gewesen, hätte ich natürlich meine Hilfe angeboten. Aber ich denke, die beiden waren hier in guten Händen.
Vespa-Ausfahrt
Mein Weg führte mich weiter nach Imst, von hier wollte ich schließlich das nächste Tageshighlight in Angriff nehmen: Sattele und Kühtai. Doch bevor es so weit kam, nahm sich eine Gruppe Vespafahrer die Vorfahrt.
Halb so wild, in Imst trennten sich schließlich unsere Wege wieder. Ich fuhr über die B189 Richtung Nassereith, vermied es hier aber, nach Norden zum Fernpass abzubiegen - den hatte ich ja bereits. Und da es inzwischen gegen Mittag war, war der Verkehr am Fernpass bestimmt nicht weniger geworden…
Über langegezogene, zweispurige Kurven sackte ich schließlich noch den Passknacker-Punkt Holzleitensattel ein.
Richtung Kühtai
Über Mötz, Silz und Haiming erreichte ich die Auffahrt nach Ochsengarten, der höchste Punkt der Straße war gleichzeitig der Passknacker-Nachweis Sattele. Doch bevor ich die Kurven dorthin genießen konnte, wollten noch ein paar bremsende Belgier überholt werden.
Von hier aus geht es dann über den Ort Ochsengarten auch direkt weiter Richtung Kühtai. Sehr schön ist hier auch immer, dass nicht nur Kühe, sondern auch Pferde frei herumlaufen.
Der Nachweispunkt war dann auch schnell erreicht. Diesmal gab es ein Foto am kuhförmigen Schild “Kühtai”, nicht am Ortsschild ein paar Meter weiter. Dieses wurde von einer Gruppe italienischer Radfahrer belagert, jeder wollte ein Andenken an den Aufstieg haben.
Wenn schon Kühtai, dann auch viele Bilder von Kühen!
Die L13 führte mich über Sankt Sigmund, Gries und Sellrain wieder in tiefere Gefilde. Zwischendurch bot sich natürlich immer wieder die Gelegenheit, für ein, zwei oder viele Fotos anzuhalten.
Am rechten Straßenrand stand eine Kamera, ich dachte erst, es wäre ein komischer Blitzer und prüfte meine Geschwindigkeit. Kein Problem, ich befand mich vollkommen im zulässigen Bereich. Aber auch wenn ich schneller gewesen wäre, so wäre von dieser Kamera keine Gefahr für meine Finanzen ausgegangen. Hier wurde einfach nur gefilmt.
Stau
Nach Kematen in Tirol überquerte ich die Autobahn A12 Richtung Norden, um den Zirler Berg Richtung Seefeld zu erklimmen. Es war inzwischen nach 13 Uhr, es herrschte prächtiges Wetter und es staute sich den Berg rauf. In der Gegenrichtung war eine Rallye alter Fahrzeuge unterwegs, fotografiert habe ich nur eins. Dennoch, schön anzusehen.
In der prallen Sonne, mit dem eigenen Motor direkt zwischen den Beinen und vielen anderen heißen Motoren um mich rum war es nicht sehr angenehm. Und so entschied ich mich mit einigen anderen Motorradfahrern, den Stau auf dem Mittelstreifen abzukürzen.
Seefelder Vier
Südlich von Seefeld verließ ich die Bundesstraße, um die vier Passknackerpunkte anzufahren, die hier liegen. Die “Seefelder Vier”: Mösern, Buchener Höhe, Neuleutasch und Seefeld.
Der erste der Vier war auch schnell erreicht. Zwischen Seefeld und Telfs liegt der Ort Mösern. Diesmal diente mir die Kapelle im Ort als Nachweisbild.
Von Mösern aus folgte ich der L36 zur Buchener Landesstraße (L35), welche mich dann zum nächsten Nachweis brachte.
Weiter ging es mit vielen schönen Kurven nach Leutasch, von wo aus ich den Weg zurück nach Seefeld nahm.
Zwischen Leutasch und Seefeld lag der dritte Nachweis, Neuleutasch. Hier wählte ich die Mahderkapelle als Hintergrund für mein Beweisfoto.
Zwischen den Passknackerpunkten musste natürlich auch immer wieder etwas Zeit für das ein oder andere Bild sein.
Schließlich erreichte ich Seefeld in Tirol. Diesmal diente mir nicht der Bahnhof als Nachweisbild, sondern die “Rosshütte Bergbahnen”.
Hier konnte ich gleich wieder auf die B177 fahren, welche mich über Scharnitz zurück nach Bayern brachte.
Zurück in Bayern
Die B2 brachte mich vorbei an Mittenwald nach Krün und Wallgau. Hier entschied ich mich spontan dazu, noch die Mautstraße Wallgau-Vorderriß zu fahren.
Kurz hinter Wallgau ging es rechts weg zur Mautstraße, die Gebühr war schnell bezahlt.
Und schon begann der Fahrspaß. Die Straße ist angenehm zu fahren, immer schön an der Isar entlang. Nicht zu breit, immer mal wieder eine Stelle, um anzuhalten und ein paar Fotos zu machen. Und das tat ich auch.
Bei Vorderriß endete die Straße schließlich, und ich folgte der B307 zum Sylvensteinspeicher. Hier kam mir erneut eine Vespa-Gruppe entgegen, die jedoch aus wesentlich weniger Fahrzeugen bestand, als die Gruppe bei Imst.
Als ich den Sylvensteinspeicher passierte, wechselte ich auf die B13, die mich über Lenggries und Bad Tölz Richtung Holzkirchen brachte. Nach einem kurzen Päuschen im Schatten eines großen Baumes wollte ich auf die Autobahn wechseln - das klappte aber nicht direkt, da die Auffahrt bei Holzkirchen gesperrt war. Also irrte ich ein Stück um Holzkirchen rum, fuhr ein paar weitere Kilometer auf der B13 und fuhr dann bei Sauerlach endgültig auf die Autobahn.
Heimweg
Etwa 20 Kilometer legte ich noch auf der A8 und A99 zurück, bis ich schließlich an der heimischen Tankstelle ankam.
Knapp 500 Kilometer fuhr ich an diesem Tag, ich hatte tolles Wetter und bis auf wenige Ausnahmen keinen Ärger mit dem Verkehr. Ein schöner Tag auf dem Motorrad.
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